In der politischen Theorie der Moderne ist das Verstandnis politischer O- nung umstritten. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung stehen zum einen die Frage nach der Funktion des Staates, d. h. das Problem der Unregierbarkeit moderner Gesellschaften, und zum anderen die Frage nach den sozio- 1 moralischen Grundlagen der politischen Ordnung. Beide Fragen stellen sich vor dem Hintergrund der neuzeitlichen Einsicht in die Konvergenz und K- struktivitat der menschlichen Lebensform sowie des Bewusstseins der Histo- zitat. Infolge dieser Einsichten wird erstmals in der Antike und radikal zu Beginn der Neuzeit die soziale Ordnung als verfugbar verstanden und infol- dessen im Interesse ihrer Mitglieder auf ihr So-und-nicht-anders-Sein befragt. Die demokratietheoretische Frage nach den Bedingungen der Gestaltb- keit der sozialen Ordnung ist mit den Vertragstheorien der fruhen Neuzeit fur die politische Theorie der Moderne bestimmend geworden. Seither geht es in der politischen Theorie um eine Auseinandersetzung mit dem im weiten Sinne liberalen Theorem der Selbstorganisation. Als gerecht gilt diesem zufolge eine gesellschaftliche Ordnung, in der die Freiheit und Gleichheit eines jeden ihrer Mitglieder verwirklicht ist. Zu bestimmen, wie und in welchem Masse diese beiden Prinzipien verwirklicht sind oder starker verwirklicht werden mussten, stellt dementsprechend das normative Problem im Verstandnis der Demokratie 2 dar.
Product Identifiers
Publisher
Vs Verlag Fur Sozialwissenschaften
ISBN-13
9783531160757
eBay Product ID (ePID)
190519988
Product Key Features
Subject Area
Political Science
Author
Inga Fuchs-Goldschmidt
Publication Name
Konsens ALS Normatives Prinzip Der Demokratie: Zur Kritik Der Deliberativen Theorie Der Demokratie