Bei 30 - 50 % der Patienten in Klinik und Praxis liegen behandlungs- bedUrftige Erkrankungen oder Gesundheitsstorungen vor, die im engeren oder weiteren Sinn als emahrungsabhangig gelten mUssen. Diatetische Therapie, frtiher orientiert an Kriterien wie Schonung oder Schutz ( Leberschutzkost ), basiert in zunehmendem MaBe auf gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen und ist imstande, Stoff- wechselstorungen mittels Kontrolle der Nahrungszufuhr zu kompen- sieren und ihre pathophysiologischen Folgen zu verhindem oder wenigstens zu mildem. Beispiele sirid die verminderte Zufuhr von Nah- rungsbestandteilen, deren Stoffwechsel gestort ist (gewissen Amino- sauren bei Phenylketonurie, Nahrungsfett bei Typ I-Hyperlipoprotein- amie), oder der Eingriff in den EiweiBhaushalt bei der hepatischen Enzephalopathie nach portocavalem Shunt bzw. der Azotaemie bei Niereninsuffizienz. Mit der Zunahme der Haufigkeit emahrungsabhangiger Gesundheits- storungen hat sich deren Spektrum verschoben. Emahrungsabhangige Mangelkrankheiten (z.B. Skorbut) haben ab-, Folgen der Dber- oder Fehlemahrung wie Fettstoffwechselstorungen, Diabetes, Hypertonie und Gicht erheblich zugenommen. Dem Zuwachs neuer Erkenntnisse Uber Indikationen und Wirkungs- weise bestimmter Emahrungsformen stehen allerdings erhebliche Schwierigkeiten bei der Durchfuhrung der als richtig erkannten MaB- nahmen in der Praxis entgegen, die nicht bagatellisiert werden dUrfen.
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