Nach Fertigstellung des Buches eskalierte im Sommer 2008 die Georgien-Krise. Dieser Fall verdeutlichte, dass zwischenstaatliche Kriege nicht der Vergangenheit angehoren. Die friedliche Regulierung der Konkurrenz zwischen den Grossmachten, geopolitischer Ambitionen von Staaten und regionaler Kon?ikte sind ebenso wie die Verhutung und Beendigung von Burgerkriegen zentrale Aufgaben der internationalen Politik. Der Georgien-Krieg demonstrierte erneut die fatalen Folgen ubertriebener Ri- kobereitschaft bei Kon?iktgegnern. Ohne eine erhohte Risikobereitschaft auf Seiten der georgischen Regierung ware der Versuch der gewaltsamen Wiedereingliederung Sudossetiens und Abchasiens nicht erfolgt, und die russischen Regierung hatte wohl nichtdiemilitarischeBesetzungundstaatlicheAnerkennungderProvinzenbetrieben, ware sie davor zuruckgescheut, die partnerschaftlichen Beziehungen zur Europaischen Union aufs Spiel zu setzen. Das vorliegende Buch beschaftigt sich auf systematische Weise damit, wie Ri- kofreude und Risikoscheu von Akteuren in verschiedenen internationalen Kon?ikt- tuationen zustandekommen, welche Auswirkungen diese Risikoeinstellungen auf den Kon?iktaustrag haben und was die Erkenntnisse uber Risikopraferenzen fur die - eskalation und Befriedung von Kon?ikten bedeuten. Die Studie wurde im Fruhjahr 2008 von der Wirtschafts- und Sozialwissenscha- lichen Fakultat der Universitat Rostock als Habilitationsschrift angenommen. Fur die Gutachten danke ich Prof. Nikolaus Werz, an dessen Lehrstuhl ich als Wiss- schaftlicher Assistent die Arbeit verfasst habe, und Prof. Jakob Rosel, der mir viele gute Hinweise gegeben hat. Fur das externe Gutachten bedanke ich mich bei Prof. Reinhard Wolf (Universitat Frankfurt a.M.).